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28 September 2011

Nach dreijähriger Forschung und Tätigkeit vor Ort endet das europäische Projekt ECONNECT: Die Ergebnisse der Abschlusskonferenz

An der Abschlusskonferenz des ECONNECT-Projekts in Berchtesgaden/Deutschland nahmen politische Vertreter aus den sechs Alpenländern sowie Experten und Wissenschaftler lokaler und internationaler Institutionen teil. Mitglieder des Projektteams präsentierten die Ergebnisse des Projekts, das als eines der ersten das Thema der ökologischen Vernetzung im Alpenraum mit einem integrativen und fachübergreifenden Ansatz betrachtete.

Bei der Abschlusskonferenz wurden interessante Vorschläge zum Schutz, zur Verbesserung und zum Ausbau der ökologischen Vernetzung im Alpenraum vorgestellt und diskutiert. "Das wichtigste und in gewisser Weise überraschendste Ergebnis ist, dass die ökologische Vernetzung in den Alpen für viele Arten tatsächlich noch angemessen ist” so Dr. Chris Walzer vom Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie der Veterinärmedizinischen Universität Wien, dem Lead Partner des ECONNECT-Projekts. “Aber gerade deshalb müssen wir wachsam bleiben. Die Verbindungen zwischen den alpinen Lebensräumen müssen durch vernünftige und weitsichtige Managementstrategien für das gesamte Gebiet und durch spezifische Instrumente geschützt und erhalten werden.” Ein von Forschern im Rahmen des ECONNECT-Projekts entwickeltes Instrument ist die hoch innovative JECAMI-Plattform. Dabei handelt es sich um ein computergestütztes kartographisches Werkzeug zur Visualisierung von ökologischen Barrieren und Korridoren, mit dem die potenziellen Wanderungsrouten bestimmter Tierarten lokalisiert und so bei der regionalen Landnutzungsplanung berücksichtigt und entsprechend geschützt werden können.

Zu den weiteren greifbaren Ergebnissen zählen die in den sieben Pilotregionen des Projekts durchgeführten Maßnahmen. ECONNECT hat einen konkreten Beitrag zum Erhalt der ökologischen Verbindungen in diesen Regionen geleistet, wie am Beispiel des Naturparks Alpi Marittime zu sehen ist. Dort wurde ein Monitoringsystem zur Überwachung von Skilift- und Seilbahnkabeln eingerichtet. Aufgrund der von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Parks im Rahmen von ECONNECT durchgeführten Forschungsarbeiten konnten darüber hinaus die Behörden auf das Bestehen wichtiger Wildtierkorridore in einem Gebiet, in dem ein Bauprojekt geplant war, hingewiesen werden. Das Vorhaben wurde daraufhin gestoppt.

Eine weitere verblüffende Erkenntnis aus dem ECONNECT-Projekt ist die Tatsache, dass die größten Hindernisse für eine wirksame internationale Zusammenarbeit beim Schutz der Ökosysteme kultureller Art sind. Auch diese Barrieren gilt es zu überwinden. ECONNECT war eine wichtige Gelegenheit, Lösungsansätze für diese Probleme aus einer breiteren Perspektive zu erörtern und zu entwickeln, um die Umsetzung eines ökologischen Verbunds im Alpenraum voranzubringen. Eines der unmittelbarsten Projektergebnisse ist der Austausch von Umweltdaten innerhalb Europas zur Unterstützung von Forschungsaktivitäten. Der Austausch von Umweltdaten im Alpenraum ist eine wesentliche Voraussetzung für die wirksame grenzüberschreitende Zusammenarbeit zum Schutz der biologischen Vielfalt.

21 September 2011

ECONNECT: VON ÖKOLOGISCHEN INSELN ZU ÖKOLOGISCHEN NETZWERKEN IN DEN ALPEN

Die ökologische Vernetzung gibt Aufschluss darüber, wie gut Lebensräume miteinander vernetzt sind und wie leicht Tiere und Pflanzen sich zwischen diesen bewegen können. Das ist von großer Bedeutung für den Erhalt der biologischen Vielfalt, denn viele Arten und die meisten ökologischen Funktionen – die zum Großteil wichtige Ökosystemdienstleistungen für den Menschen erbringen – benötigen weitaus größere Gebiete, als sie innerhalb der Grenzen eines Naturparks zur Verfügung stehen. Die ECONNECT-Arbeitsgruppen untersuchten aus verschiedenen Blickwinkeln die ökologische Vernetzung im Alpenraum, der zu den artenreichsten und zugleich zu den am dichtesten besiedelten Regionen Europas zählt. Sie befassten sich mit den vom Menschen errichteten, physischen Barrieren und deren Auswirkungen auf die freie Wanderung von Tieren und Pflanzen und – was vielleicht noch wichtiger ist - mit den gesetzgeberischen und institutionellen Problematiken im Zusammenhang mit der Schaffung eines effektiven alpenweiten ökologischen Verbunds. Das ECONNECT-Konsortium entwickelte eine solide Methode zur Identifizierung wichtiger Korridore und physischer Barrieren im Alpenraum. Forscher analysierten die ökologische Vernetzung anhand der Lebensraumanforderungen von sechs "Leitarten" (Wolf, Braunbär, eurasischer Luchs, Gänsegeier, Rothirsch und Birkhuhn). Dabei stellten sie zum Beispiel fest, dass 71,4% aller potenziellen Lebensräume für Braunbären außerhalb von Schutzgebieten liegen und dass 64,5% der geeigneten Korridore für Luchse ungeschützt sind. Neben den physischen Barrieren untersuchten die Projektpartner auch die "unsichtbaren Hindernisse" wie unzureichende oder widersprüchliche gesetzliche und institutionelle Regelungen. Sie entwickelten ein nützliches Karten-Tool zur Sichtbarmachung von Barrieren und Korridoren, um das Konzept des ökologischen Verbunds für politische Entscheidungsträger und Planer anschaulich darzustellen.

EINE NEUE VISION FÜR DEN ALPENRAUM

"Das ECONNECT-Projektteam strebt die dauerhafte Erhaltung und Wiederherstellung eines ökologischen Kontinuums von miteinander vernetzten Landschaften im gesamten Alpenraum an", so Chris Walzer, Lead Partner des ECONNECT-Projekts. “Dazu sind Schutz- und Erhaltungsmaßnahmen notwendig, die über einzelne ökologische Inseln hinaus gehen und, was noch wichtiger ist, alle Bereiche der Gesellschaft erfassen. Ökologische Vernetzung ist der Schlüssel für den Erhalt der biologischen Vielfalt und der Regenerationsfähigkeit der ökologischen Prozesse, von denen wir alle abhängig sind".

Zur Erreichung dieses ehrgeizigen Ziels ist es wichtig, dass die politischen Entscheidungsträger weitsichtige Entscheidungsprozesse anstoßen, die Wissenschaftler, Politiker, Praktiker und Stakeholder zusammen bringen, um tragfähige integrierte Lösungen zu entwickeln, die auf den ökologischen und wirtschaftlichen Möglichkeiten für Synergien und positive Nebeneffekte der ökologischen Vernetzung aufbauen.

ECONNECT VOR ORT: DAS BEISPIEL DER PILOTREGION BERCHTESGADEN-SALZBURG

Im Rahmen des ECONNECT-Projekts wurden in sieben, über den ganzen Alpenraum verteilten Pilotregionen Maßnahmen umgesetzt, die alle dieselbe Komplexität aufwiesen. Landschaften sind das Ergebnis komplexer Wechselwirkungen zwischen Menschen und anderen Lebewesen, alten und neuen wirtschaftlichen Zwängen und Chancen, Freizeitaktivitäten der Menschen und Bedürfnissen der Tiere und Pflanzen. Das Verständnis dieser Komplexität ist Voraussetzung für die Schaffung eines effektiven alpenweiten ökologischen Verbunds. "In der Pilotregion Berchtesgaden-Salzburg wurden zum Beispiel konkrete Maßnahmen zur Erhaltung des regionalen ökologischen Verbunds von offenen extensiven Grünlandflächen als Teil der Kulturlandschaft und der regionalen Identität durchgeführt", erklärt Michael Vogel, Leiter des Nationalparks Berchtesgaden. “Offenes Wiesen- und Weideland ist nicht nur lebenswichtig für die regionale Flora und Fauna, sondern auch ein repräsentatives Merkmal der traditionellen Landschaft der Region. Durch den Erhalt dieser Flächen können wir sowohl deren ökologischen als auch deren landschaftlichen Wert mit einem großen touristischen Potenzial bewahren”.

Das ECONNECT-Team hat eine Reihe von Empfehlungen für politische Entscheidungsträger erarbeitet, die es zu beachten gilt, wenn wir gestörte und fragmentierte Ökosysteme in ein gesundes alpenweites Netzwerk verwandeln wollen. Diese Empfehlungen werden zusammen mit zahlreichen anderen wichtigen und interessanten Ergebnissen bei der Abschlusskonferenz des ECONNECT-Projekts vom 26. bis 28. September 2011 in Berchtesgaden (Deutschland) vorgestellt. Bei der Konferenz werden neue Wege für den Schutz unseres alpinen Naturerbes aufgezeigt; gleichzeitig bietet sie ein Diskussionsforum für Initiativen, die dem ökologischen Verbund einen festen Platz auf der europäischen politischen Agenda sichern.

12 September 2011

Abschlusskonferenz Econnect

Vom 26. bis zum 28. September 2011  findet in Berchtesgaden (Deutschland) die Internationale Konferenz „Webs of life - Alpine biodiversity needs ecological connectivity - Results from the ECONNECT project“ statt, ein wichtiger Termin für alle, die das Thema der ökologischen Konnektivität in den Alpen näher untersuchen möchten und erfahren wollen, welche konkrete Maßnahmen durch das Projekt  in 7 Pilotgebieten implementiert wurden.

28 June 2011

DIE GEWINNER VON „BILDER ÜBERWINDEN GRENZEN“ STEHEN FEST

Eine namhafte Expertengruppe kam unter dem Vorsitz von Denis Curti, Fotokritiker und Direktor der Mailänder Niederlassung der Fotoagentur Contrasto und Vizepräsident der Stiftung Forma, am 1. Juni zusammen, um die drei besten Bilder auszuwählen, die von den Teilnehmern des Fotowettbewerbs „Bilder überwinden Grenzen“ eingereicht worden waren.

Die drei Siegerfotos veranschaulichen das Thema Grenze und wie der durch den Menschen veränderte Raum die Bewegungsfreiheit von Tieren einschränkt. Die Fotos stellen zwar eine klare Anklage gegen die negativen Auswirkungen der menschlichen Eingriffe auf den Raum dar, enthalten aber auch eine positive Botschaft, nämlich wie die Natur in der Lage ist, die Hindernisse zu umgehen bzw. damit zu leben.

In diesem Sinne öffnet sich der Raum für ein gemeinsames Nebeneinander von alpinen Schutzgebieten und menschlichen Siedlungen in einer für alle durchlässigen und sicheren Umwelt.

 

Trotz des schwierigen Themas, der Überwindung der Hindernisse im Alpenraum, wurden über 100 Fotografien von Hobbyfotografen aus verschiedenen Ländern eingereicht. Die Jury hat bei ihrer Bewertung nicht so sehr die Bildqualität, sondern vielmehr die Fähigkeit der Fotografen berücksichtigt, mit der diese auf unmittelbare und emotional ergreifende Weise das Thema Hindernisse und Bewegungsfreiheit von Tieren und Pflanzen im Alpenraum vermittelt.

Die drei Siegerfotos „Staudamm von Morasco“, „Bardonite“ und „Ein Tag, lang wie ein Jahr“ sind auf der Homepage des Projekts www.econnectproject.eu zu sehen und halten dieses Thema gut im Bild fest. Die drei besten Fotos werden mit den folgenden drei Preisen belohnt: ein Wochenende im Naturpark Alpi Marittime im Gasthaus Locanda del Sorriso, ein Wochenende im Alm- & Wellnesshotel Alpenhof in Berchtesgaden (Deutschland) und ein Korb mit typischen Produkten aus den Schutzgebieten des WWF Italien.

 Außerdem wurde zu Beginn des Jahres dank der fruchtbaren Zusammenarbeit mit der Agentur Contrasto und der Stiftung Forma eine Initiative ins Leben gerufen, an der die Studierenden des Master-Studiengangs Photography and Visual Design teilnehmen, der in Zusammenarbeit mit der Neuen Akademie für Schöne Künste (NABA, Nuova Accademia di Belle Arti), deren Direktor Curti ist, organisiert wird. Unter der Leitung von Prof. Giacomo Giannini und der Koordinierung von Prof. Francesco Zanot konnten die Studierenden ihr Können unter Beweis stellen und innovative Arbeiten zum Thema ökologischer Verbund erstellen, angefangen von der Geschichte des Wolfes Romeo, der versucht, die Alpen zu überwinden, um zu seiner geliebten Julia zu gelangen, bis zu einer imaginären natürlichen Auslese, dank der sich einige alpine Tier- und Pflanzenarten weiterentwickeln, damit sie die durch den Menschen geschaffenen Hindernisse überwinden können.

Das originelle und äußerst innovative Ergebnis dieser Arbeit wird auf der am 26.-28. September 2011 in Berchtesgaden (Deutschland) geplanten Abschlusskonferenz des Projekts zu sehen sein. Die Abschlusskonferenz wird ein sehr wichtiger Moment der Begegnung sein, um Experten, Institutionen und Raumplanern auf europäischer, regionaler und öffentlicher Ebene die Ergebnisse des Projekts Econnect vorzustellen und die nächsten Schritte für die Verbesserung und den Schutz der alpinen Korridore festzulegen, die es Tieren und Pflanzen erlauben, sich im gesamten Alpenraum frei zu bewegen und zu wandern.

19 May 2011

International Conference Econnect: Restoring the web of life

Die Konferenz wird fachübergreifende Beiträge über die ökologischen Verbindungen in den Alpen vorstellen und diskutieren und sich dabei auf die Ergebnisse des Projekts ECONNECT stützen, das seit 2008 von 16 europäischen Partnern realisiert und von dem Programm für Europäische territoriale Zusammenarbeit im Alpenraum (INTERREG IVB) mitfinanziert wird.

Ziel der ECONNECT-Abschlußkonferenz ist es, über die Situation der ökologischen Verbindungen im Alpenraum und die Möglichkeiten einer Verbesserung des ökologischen Verbunds in den Alpen zu informieren.  Sie wird eine Plattform bieten für die Diskussion der Methodik und Konzepte, die im Projekt angewandt wurden, damit eine gemeinsame Strategie zur Erreichung guter ökologischer Verbindungen erarbeitet werden kann.  Insbesondere die Richtlinien und Empfehlungen für die aktuelle Umsetzung von Verbindungsmaßnahmen, die von den am Projekt teilnehmenden sieben Pilotregionen entwickelt worden sind, sollen vorgestellt und diskutiert werden. 

Am dritten Tag wird eine Ortsbesichtigung stattfinden, bei der genauer betrachtet werden kann, welche Lösungen die Pilotregion  "Berchtesgaden - Salzburg" gefunden hat, um den ökologischen Verbund in diesem Gebiet umzusetzen und zu verbessern.

Aufgrund der großen Anzahl von Teilnehmern aus vielen verschiedenen Ländern und unterschiedlichen Insitutionen, die sich jeweils mit anderen Aspekte des ökologischen Verbunds befassen, ist das Meeting in Berchtesgaden eine gute Gelegenheit, um Kollegen und Partner zu treffen und an zahlreichen interessanten Diskussionen teilzunehmen.

Wenn Sie mehr wissen möchten,  schreiben Sie an info@econnectproject.eu. Die Teilnahme an der Konferenz ist kostenlos. Für Simultanübersetzung auf Englisch, Deutsch, Französisch und Italienisch ist gesorgt.  

Wir würden uns freuen, wenn Sie diese Information an Ihre lokalen, nationalen und internationalen Kontakte weiterleiten könnten.

9 May 2011

Berchtesgaden – Salzburg: Das Revitalisierungsprojekt des Saletbaches

Der Saletbach könnte im regionalen ökologischen Netzwerk in der Pilotregion "Berchtesgaden-Salzburg" eine wichtige Rolle spielen. Um dieses Ziel zu erreichen
unterstützt Econnect die Revitalisierung des Saletbaches. Im Frühsommer 2011 wird das Flussbett verbreitert, damit sich natürliche Strukturen und Dynamiken entwickeln können. Außerdem wird anhand einer Untersuchung beurteilt, ob es erforderlich ist, den Saletbach wieder mit dem Obersee zu verbinden.
Bei einem Informationsabend Anfang März wurden wichtige Interessensgruppen über die Tätigkeiten von Econnet am Saletbach informiert. Die Pilotregion ist auch in anderen Bereichen tätig. Schon bald wird eine Untersuchung über Amphibien gestartet und mit Frühlingsbeginn werden Maßnahmen zur Erhaltung extensiv genutzten Grünlands von hohem ökologischem Wert umgesetzt. Im Mai 2011 ist ein Workshop über Landschaftsplanung und ökologische Netzwerke für regionale Entscheidungsträger der deutschen und österreichischen Seite der Pilotregion geplant.

27 April 2011

Zukunft der Schutzgebiete: Isolierte Inseln oder Zentren eines grünen Netzwerkes?

Der Nationalpark Hohe Tauern ist Gastgeber einer internationalen Konferenz über Schutzgebiete und deren Rolle in ökologischen Netzwerken. Am 3. und 4. Mai 2011 werden in Mallnitz/A laufende Projekte und Initiativen zum Thema ökologischer Verbund in Europa, im Alpenraum und rund um die Pilotregion Hohe Tauern, vorgestellt. Die deutschsprachige Konferenz "Zukunft der Schutzgebiete" präsentiert die neuesten Ergebnisse und zeigt die Herausforderungen für die Zukunft auf.
Der Nationalpark Hohe Tauern ist als größtes Schutzgebiet in den Alpen ein wesentlicher Teil des ökologischen Netzwerkes dieser Region. Trotz seiner beachtlichen Größe von mehr als 1.800 km² kann er Lebensraum nur für eine begrenzte Anzahl von Tieren jeweils einer bestimmten Art bieten. Ein Steinadlerrevier z.B. ist zwischen 50 und 100 km² groß, der alltägliche Lebensraum eines Lämmergeiers kann mehrere 100 km² umfassen und der Aktionsradius eines Luchses erreicht bis zu 1.000 km². Um Arten mit derartigen Raumansprüchen zu schützen, reicht ein einzelnes Schutzgebiet nicht aus.
Letztendlich kann die einzigartige Biodiversität der Alpen nur mit Hilfe eines funktionierenden ökologischen Netzwerkes gesichert werden. Für weitere Informationen und zur Anmeldung:

http://www.hohetauern.at/index.php?option=com_content&view=article&id=1426:zukunft-der-schutzgebiete&catid=127

30 March 2011

Der neue Newsletter Econnect

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8 February 2011

Ein Korridor für Pflanzen in den italienischen Alpen

Die Auswirkungen der globalen Klimaerwärmung auf die Pflanzenwelt sind deutlich sichtbar, vor allem an den Südhängen der Voralpen, wo sich das Verbreitungsgebiet mancher Pflanzenarten rasch nach oben verschiebt. Dort, wo die geringe Höhe keine weitere Verschiebung zulässt, kann dieser Prozess zum lokalen Aussterben bestimmter Arten führen. Denn ein Anstieg der Temperaturen wirkt in Berggebieten als „treibende Kraft", die dazu führt, dass Pflanzen immer weiter nach oben wandern.

Laut einer von der Universität Pavia veröffentlichten Studie sind innerhalb von 50 Jahren, in denen ein durchschnittlicher Temperaturanstieg von 1,2°C in der Region verzeichnet wurde, 56 Arten in höhere Lagen gewandert (10 - 430 Höhenmeter); die Forscher fanden 25 "neue" Arten, während vermutlich 15 Arten verschwunden sind.

Angesichts dieser potenziellen und realen Gefahr des Artensterbens mit gravierenden Folgen für die Tierwelt und das Bergökosystem besteht mehr denn je die Notwendigkeit, Forschung zu betreiben, um diese Phänomene besser zu verstehen und mögliche Höhenkorridore für bedrohte Arten zu identifizieren.

Genau das tut GLORIA. Weitere Informationen über das Projekt finden Sie unter http://www.gloriaorobie.it

31 January 2011

Ergebnisse der Abschlusskonferenz der WP6

 

Am  9. Dezember 2010 hat in Aosta (I) die Abschlusskonferenz der Arbeitsgruppe 6 "Rechtliche Barrieren" (WP6) des Projekts ECONNECT stattgefunden. Die Veranstaltung wurde vom italienischen Umweltministerium (MATTM), dem Lead Partner des WP6, in Zusammenarbeit mit dem Partner Region Aostatal und der fachlichen Unterstützung der Europäischen Akademie Bozen (EURAC) organisiert.

Die Teilnehmer haben verschiedene, eng mit der Biodiversität verbundene  Themenkreise wie landwirtschaftliche Vielfalt erörtert (wobei auch die Standpunkte anderer Organisationen dargestellt wurden, u.a. der Mountain Partnership der FAO), auch wenn das Hauptaugenmerk der Konferenz auf die vom WP6 erreichten Ergebnisse gerichtet war.

Die erste Aktivität des WP6 war die Beurteilung des rechtlichen Rahmens der Alpenländer (Österreich, Frankreich, Schweiz, Italien, Deutschland, Slowenien); die Ergebnisse dieser Bewertungen, die sich auf die Aspekte Naturschutz, Raumplanung, ökologisches Kontinuum  und grenzüberschreitende Zusammenarbeit beziehen, sind der Öffentlichkeit vorgestellt worden.

Die Konferenz bot auch den Anlass, zum ersten Mal Vergleiche zwischen den Rechtsrahmen verschiedener Staaten zu präsentieren. Die Gegenüberstellung erfolgte paarweise (Italien-Frankreich, Italien-Schweiz, Österreich-Deutschland, Italien-Österreich); dabei wurden Unterschiede und Ähnlichkeiten aufgezeigt, Fallstudien in den Pilotregionen dargestellt und potentielle Instrumente für die Schaffung bzw. die Verbesserung der ökologischen Netzwerke in den Pilotregionen untersucht. Die Untersuchungen gehen vorwiegend in Richtung des Europäischen Verbunds für territoriale Zusammenarbeit (EVTZ), der mit der Verordnung (EG) 1082/2006 als potentielles Instrument für eine gemeinsame Verwaltung von grenzüberschreitenden Schutzgebieten eingerichtet wurde.

Es war für das Ministerium und für alle Partner des WP6 eine sehr umfangreiche Aufgabe, doch das Projekt konnte konstante Fortschritte verzeichnen, auch unter Nutzung der vom Projekt LexALP erstellten Plattform (die im Rahmen des  INTERREG IIIB Alpine Space Programm zur Harmonisierung von ungefähr 2.000 Rechtsbegriffen in den Alpensprachen geführt hat), sowie weiterer signifikanter Erfahrungen wie Espace Mont Blanc oder der jahrelangen Zusammenarbeit zwischen den Parks Mercantour und Alpi Marittime (die ihren EVTZ in Kürze unter dem Namen "Parco Europeo Alpi Marittime - Mercantour" einrichten werden).

Die Veranstaltung der Abschlusskonferenz des WP6, geraume Zeit vor dem Ende des Projekts ECONNECT (Juli 2011),  hat es möglich gemacht, die bis zu diesem Zeitpunkt geleistete Arbeit allen bekannt zu machen, um sie den Beiträgen und Vorschlägen der Alpenstaaten und der interessierten Akteure zu öffnen, bevor das Projekt endgültig abgeschlossen wird.

Die Ergebnisse des WP6 werden künftig allen betroffenen Partnern, die im Alpenraum tätig sind (wie den Schutzgebietsbetreibern) und nationale und grenzüberschreitende ökologische Verbunde schaffen oder ausbauen wollen, als wirksames Instrument zur Verfügung stehen.  Die vom WP6 gelieferten Analysen werden sich zweifellos als nützliche Planungsinstrumente erweisen, mit denen Problemen vorgebeugt werden kann, die im Rahmen von Projekten, bei denen von Anfang an rechtliche bzw. verwaltungstechnische Fragen und Hindernisse berücksichtigt werden müssen, auftreten, um diesen Projekten dann zum Erfolg zu verhelfen.  

Für die Zukunft sieht MATTM eine Informationskampagne in Zusammenarbeit mit dem WP3 vor, um alle Betroffenen über die, dank der Anstrengungen der Partner des WP6 zur Verfügung gestellten Ressourcen,  in Kenntnis zu setzen. Selbstverständlich muss diese Arbeit in regelmäßigen Abständen überprüft und aktualisiert werden, um sie den im Laufe der Zeit in den nationalen Gesetzgebungen eingetretenen Änderungen anzupassen.

16 January 2011

Der Econnect- Fotowettbewerb ist beendet

Der Econnect- Fotowettbewerb ist beendet. Das Econnect-Team dankt allen Teilnehmern. Informationen über die endgültige Wahl der Gewinner werden sobald wie möglich erteilt.

Die Fotos sind auf folgender Webseite zu sehen: http://www.flickr.com/groups/econnect/

10 December 2010

Ein sinnloser Schritt in Richtung einer Zersplitterung des Nationalparks Stilfserjoch

 

Der Nationalpark Stilfserjoch wird direkt von den Gebietskörperschaften verwaltet. Dieser, vom "Ausschuss der Zwölf"  getroffene Beschluss, sieht vor, dass der Park von den Autonomen Provinzen Trient und Bozen und der Region Lombardei, unter Mitwirkung der betroffenen Gemeinden, verwaltet werden soll.


Die Wahrscheinlichkeit, dass diese Entscheidung zu einer sinnlosen und schädlichen Zerstückelung des Schutzgebiets führen wird, ist sehr hoch. Leider wurde die Notwendigkeit einer einheitlichen Schutzaktion nicht in Betracht gezogen, obwohl ein wirksamer Schutz der Lebensräume im Park nur durch den Eingriff einer starken und zusammenhaltenden Behörde, die in der Lage ist, die Anliegen  der Gebietskörperschaften mit den Schutzbedürfnissen des Parks in Einklag zu bringen, umsetzbar ist.

Der Nationalpark Stilfserjoch hätte ein großer, grenzüberschreitender Park werden können; er hätte sich auch mit dem Schweizer Nationalpark Engadin zusammenschließen können. Der Beschluss des Ausschusses geht jedoch in die entgegengesetzte Richtung:  auch wenn die Aufteilung des Parks mehr Geldmittel gewährleisten könnte, kann man sicher sein, dass der Druck auf die Umwelt, die Bodennutzung und die Jagd zunehmen werden, da die Gebietskörperschaften beeinflussbarer sind.


Die Zersplitterung der NP Stilfserjoch könnte außerdem zu einem gefährlichen Präzedenzfall für andere Schutzgebiete werden.

30 November 2010

Natur ohne Grenzen: Tagung für ein neues Schengen der alpinen Artenwelt

(c) Flickr - Mike Knell

 

Kann ein Bär Italiener oder Schweizer sein? Und wie steht es mit dem Edelweiß? Deren schönes Weiß scheint uns jedes Mal wieder daran erinnern zu wollen, dass Alpenflora und –fauna zu einer Umwelt gehören, die keine Staatsgrenzen kennt: die Alpen.  Und doch ist das nicht immer so. Die 6 Staaten des Alpenraumes regeln ihre Naturschutzgebiete mit unterschiedlichen Gesetzen. Am Ende sind es die Arten mit ihren unterschiedlichen Schutzbedingungen, die die Folgen dieser rechtlichen Unterschiede tragen.

 

Um dieses Problem zu erörtern und Instrumente zur Schaffung eines Schengen-Abkommens für die Natur  vorzuschlagen, ist für den 9. Dezember in Aosta im Salone di Palazzo Regionale die Tagung “Ökologisches Kontinuum und Berglandwirtschaft: vorhandene Instrumente und Zukunftsaussichten” organisiert worden.

Die Tagung stellt die einschlägigen Arbeiten des Umweltministeriums, der EURAC (Europäische Akademie Bozen) und der Autonomen Region Aostatal im Rahmen des Projekts ECONNECT vor; diese Arbeit hat die verschiedenen nationalen Gesetzgebungen der Alpenländer miteinander verglichen, mit dem Ziel,  einen echten „Werkzeugkasten“ für den Abbau der rechtlichen Barrieren unter diesen Ländern zu schaffen, um so einen panalpinen Naturschutz zu ermöglichen.


RECHTLICHE BARRIEREN, DIE DIE NATUR BIEDROHEN: BEISPIELE

Beispiel für eine rechtliche Barriere ist die zwischen den Alpenländern der Europäischen Union und der Schweiz. Die Schweiz ist nicht verpflichtet, sich bei ihrer Gesetzgebung an die Richtlinien der Gemeinschaft zu halten, und wenn sie das trotzdem tut, ist sie nicht gezwungen, diese wörtlich einzuhalten. Das kann zu unterschiedlichen Regelungen führen, die dann eine rechtliche Barriere bilden.

Ein weiteres gutes Beispiel ist der Wolf; in Italien darf er auf keinen Fall gejagt  werden, während in der Schweiz abweichend davon in einigen Fällen der Abschuss gestattet ist.

Doch auch innerhalb der EU gibt es signifikante Unterschiede, wie zum Beispiel im Fall des Braunbärs, der in Slowenien gejagt werden darf, in den übrigen Alpenländern jedoch nicht. Eine Harmonisierung der nationalen rechtlichen Rahmenordnungen war daher unumgänglich; dieser Bedarf hat dann zu den Studien und dem “Werkzeugkasten” der Partner des Projekts  ECONNECT  geführt.


ÖKOLOGISCHE VERNETZUNG UND BERGLANDWIRTSCHAFT

Die ökologischen Netze im weiteren Sinne umfassen auch die Agrarproduktion. Insbesondere in den Berggebieten ist biologische Vielfalt an land- und weidewirtschaftliche Tätigkeiten gebunden, und es gibt dort zahlreiche autochthone Arten oder solche,  die sich den Gebirgsgegebenheiten angepasst haben. Einige Nahrungsmittel und Tierarten sind typisch für Berggebiete und sind  wichtiger Bestandteil des Genbestands dieser Gebiete. Beispiele dafür gibt es im gesamten Alpenraum (z. B. Hochgebirgsreben im Aostatal, spätreifende Kirschenarten in der Provinz Bozen, autochthone Schafs- und Rinderrassen, usw.). Ihr Schutz und ihre Nutzung passen daher voll und ganz in eine Strategie der Erhaltung der alpinen Biodiversität.

 

Es gibt rechtliche und freiwillige Instrumente, die sich im Zusammenhang mit diesen Produkten anbieten und es gibt geeignete Marketingstrategien, die zur Erschließung dieser Qualitätsproduktnetze beitragen können, auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten. Zu diesen Zwecken kann der Beitrag der FAO genutzt werden, deren Einbeziehung eine optimale Verbindung zwischen den Themenkreisen Nahrungsmittel  und Berggebiete fördert.

(picture: Flickr - Mike Knell)

11 November 2010

Steinböcke erklettern wie Akrobaten einen Damm

Lies den Artikel aus: www.corriere.it (Foto: A. Migliorati)

20 October 2010

Mauer blockiert Münchener Zentrum

Stopp, hier geht es nicht weiter! Eine riesige Mauer versperrt heute am Karlsplatz in München
PassantInnen den Durchgang. Denn genauso ergeht es Tieren jeden Tag: Strassen und Siedlungen
zerschneiden zunehmend ihre Wanderwege. Mit der Aktion „The Wall" demonstriert die
„Initiative Ökologisches Kontinuum" (WWF, CIPRA, ALPARC und ISCAR) in sechs Alpenländern,
wie wichtig verbundene Lebensräume für das Überleben vieler Tier- und Pflanzenarten
sind.
Naturnahe, unverbaute Gewässer sind Autobahnen der Natur. Sie dienen nicht nur Fischen, sondern
auch zahlreichen Säugetieren und sogar Pflanzen als Verbreitungswege. Am Lech könnte das Bild
schon bald ein anderes sein. In der letzten frei fliessenden Strecke des Lechs südlich von Augsburg
gibt es Pläne, im Naturschutzgebiet und Natura 2000-Gebiet, an bestehenden Wehren Turbinen einzubauen.
„Damit wird der natürliche Lebensraum zerschnitten, Populationen werden voneinander
getrennt. Dies kann zur genetischen Verarmung und sogar zum Aussterben einzelner Arten führen",
so Dr. Ines Gnettner von der Alpenschutzkommission CIPRA Deutschland.
Der Lech ist kein Einzelfall. Die Landschaft im Alpenraum steht unter einem hohen Nutzungsdruck,
insbesondere in den dicht besiedelten Talräumen: Strassen, Städte, Dörfer und intensiv genutzte Felder
unterbrechen die Wege der Tiere, halten sie von wichtigen Nahrungs- oder Rastplätzen fern. Zwar
gibt es bereits verschiedene Bemühungen zur Vernetzung von Lebensräumen - aber diese müssen
intensiviert und in eine alpenweite Strategie eingebettet werden. Denn die Natur macht vor Landesgrenzen
nicht halt und kann nur gemeinsam geschützt werden. Die Partner der „Initiative Ökologisches
Kontinuum" setzen sich dafür ein. Sie fordern, dass die Bewegungsbedürfnisse von Wildtieren
bei allen zukünftigen Planungsentscheidungen berücksichtigen werden, auf lokaler, nationaler wie
auch auf internationaler Ebene.

Info-Stopp an der Mauer
Um gegen die Zerschneidung der Lebensräume zu protestieren, errichtet die „Initiative Ökologisches
Kontinuum" heute (20. Oktober) auf dem belebten Karlsplatz in München eine künstliche Mauer. So
wie die PassantInnen plötzlich vor einem unerwarteten Hindernis stehen, ergeht es Tieren und Pflanzen
täglich durch menschliche Aktivitäten. Katrin Heinrichs vom Netzwerk Alpiner Schutzgebiete erklärt:
„In unseren Nachbarländern ist die Problematik ähnlich. Diese Verbundenheit zeigen wir dadurch,
dass wir die Mauer auch in der Schweiz, Österreich, Slowenien, Italien und Frankreich aufstelSeitelen.

" Die Mauer ist den ganzen Tag begehbar und mit erklärenden Texten versehen. Die Projektbeteiligten
stehen interessierten PassantInnen Rede und Antwort.

13 October 2010

Der neue Newsletter Econnect

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27 September 2010

In Turin trafen sich mehr als 150 Wissenschaftler/innen, Vertreter/innen lokaler Verwaltungen und Student/innen zu Gesprächen über ökologische Barrieren und Korridore

 

Bei dem vom Parco delle Alpi Marittime und der Region Aostatal organisierten Workshop diskutierten Wissenschaftler/innen, Behörden und lokale Interessenträger, Student/innen und Non-Profit-Organisationen über das Thema der ökologischen Vernetzung.

Der Vormittag war durch einige sehr interessante Beiträge gekennzeichnet.

-          Ein partizipativer Ansatz - Im Rahmen der Zusammenarbeit des Département Isère (F) mit Bahn- und Autobahnbetreibergesellschaften, Fischern, Landwirten, Naturforschern und Planern wurde ein integriertes Raumplanungsprojekt entwickelt und ein Dialog mit über 80 Gemeindeverwaltungen aufgebaut. Die offene und partizipative Form der Zusammenarbeit hat dazu geführt, dass die Probleme im Zusammenhang mit der ökologischen Vernetzung in den städtebaulichen Planungen berücksichtigt werden.

-          Barrieren sichtbar machen - Die Kabel von Seilbahnen und Skiliften stellen eine Gefährdung für Vögel dar, vor allem für Birk- und Schneehühner.  Eine Untersuchung des Observatoire des Galliformes de Montagne in den Pyrenäen und den französischen Alpen ergab, dass fast 60% der Anlagen Vogelkollisionen verzeichnen (insgesamt 684 getötete Vögel, darunter 476 Birkhühner und 103 Schneehühner). Einige Vorkehrungen zur Sichtbarmachung der Gefahren wie farbliche Kennzeichnung von Kabeln und Warnkugeln für Skilifte (Bild) haben sich als wirksame Mittel erwiesen, um das Risiko von Vogelkollisionen zu mindern.

-          Vögel und Elektrizität  - Eine interessante Initiative im Parco del Delta del Po in der Emilia-Romagna hat das Gefahrenpotenzial von Strommasten und Stromkabeln für Vögel reduziert. Es wurde errechnet, dass in diesem Gebiet ca. 171 Vögel pro km durch Stromkabel getötet werden. Zu den in Zusammenarbeit mit ENEL durchgeführten Maßnahmen gehören Sitzstangen und Plattformen auf Strommasten, die Rationalisierung von Stromleitungen und die unterirdische Verlegung von Kabeln sowie der Austausch von herkömmlichen Kabeln durch spiralförmig gewickelte Kabelstränge (Elicord).

Am Nachmittag tauschten sich die Teilnehmer in drei thematischen Workshops über Luft-, Land- und Wassernetze aus. Dabei wurde die allgemeine Situation eher pessimistisch dargestellt, weil eine mittel- und langfristige Planung fehlt. Trotzdem war der Dialog sehr aufschlussreich und hat zu verschiedenen Vorschlägen geführt:

-          In erster Linie sollte die Kommunikation verbessert und verstärkt werden, um die Bürger/innen und die lokalen Behörden über dieses Thema zu informieren, damit sie den - auch wirtschaftlichen - Wert der Natur besser verstehen.

-          Es muss dafür gesorgt werden, dass die "Flussverträge" fester Bestandteil der Raumplanung werden, ebenso wie die Verwaltungspläne der GGB und die Sedimententnahmepläne der Behörde für das Wassereinzugsgebiet.

Was die Luftnetze betrifft, ist ein Weg zur Verbesserung der Situation die Aufnahme von konstruktiven Gesprächen mit den Stromnetz- und Skiliftbetreibern. Diese scheinen durchaus offen für einen Dialog und diese Chance sollte genutzt werden.  Ein anderes Thema ist die Windenergie: Hier müssen die Bewertungen der Umweltauswirkungen von den öffentlichen Verwaltungen dringend angemessen berücksichtigt werden. Denn oft stehen bei der Umweltverträglichkeitsprüfung andere Aspekte wie Wirtschaftlichkeit und Förderung im Vordergrund.

13 September 2010

Ökologische Verflechtungen in den Westalpen: Konkrete Beispiele

 

Fischtreppen, Straßenüberführungen für Rehe und Wildschweine, unterirdische Stromkabel, um Wandervögel nicht zu gefährden. Das sind nur einige der Erfahrungen, über die anlässlich des Workshops "Die ökologischen Netze der Westalpen" berichtet wird, der am 24. September 2010 im Centro Incontri der Region Piemont, Corso Stati Uniti 23 in Turin stattfindet.

Allein in der Provinz Cuneo war im Biennium 2008-2009 bei 419 Verkehrsunfällen Wild beteiligt. An 237 davon waren es Rehe, an 151 waren es Wildschweine. Diese Unfälle könnten leicht vermieden werden, wenn „Wildübergänge" für die Tiere eingerichtet würden, Grünbrücken zum Beispiel. In diesem Zusammenhang zeigt uns die Erfahrung der französischen Region Isère, die anlässlich des Workshops präsentiert wird, dass die Ökokorridore nicht nur wirksam die biologische Vielfalt der Alpen schützen, sondern auch zur Sicherheit der Autofahrer beitragen.

Von ökologischen Inseln zu ökologischen Netzen

Das Problem der Aufsplitterung des Lebensraumes in den Alpen ist hochaktuell. Viel zu häufig berücksichtigt die Raumplanung nicht, dass die Natur als solche ein System ist, das sich ständig bewegt, das wandert, und deshalb angemessene Korridore benötigt, um den Arten die Aufrechterhaltung gesunder Lebensbedingungen zu gewährleisten. Das Konzept der „ökologischen Insel" (zum Beispiel Parks, Schutzzonen) reicht heute nicht mehr aus, um die Tierwelt der

Alpen angemessen zu schützen; von den ökologischen Inseln müssen wir zu ökologischen Netzen kommen.

In Italien, Frankreich und Österreich gibt es glücklicherweise bereits Erfahrungen mit solchen ökologischen Netzen. Der Workshop möchte sie bündeln und allen Teilnehmern als best practises zugänglich machen.

Gastgeber des im Rahmen des europäischen Projekts ECONNECT von den Projektpartnern Nationalpark Alpi Marittime und der Autonomen Region Aostatal unter Teilnahme zahlreicher Experten organisierten Workshops   ist die Region Piemont.

In der ersten Vormittagssitzung, die von Prof. Bogliani der Universität Pavia moderiert wird, werden die wichtigsten und interessantesten "best practices" vorgestellt werden. Anschließend folgen Beiträge, die neue Raumplanungsparadigmen vorschlagen, die die ökologische Vernetzung berücksichtigen.  Drei thematische Workshops am Nachmittag behandeln dann spezifisch drei Aspekte: die Erd-, Luft- und Wassernetze.

Kontakt: sede.operativa@parcoalpimarittime.it

23 August 2010

Neue Publikation "Implementing a Pan-Alpine Ecological Network - A Compilation of Major Approaches, Tools and Activities"

Mit dem Ziel die Biodiversität in den Alpen zu erhalten, wurden in den letzten Jahren im gesamten Alpenraum grosse Anstrengungen unternommen, um ein alpenweites ökologisches Netzwerk zu errichten. In verschiedenen Dokumenten, Publikationen und Berichten werden Ansätze, Werkzeuge und Aktivitäten dargestellt, die die Umsetzung eines ökologischen Netzwerks über den Alpenbogen hinweg unterstützen. Manche dieser Informationen waren bisher noch nicht für ein breites Publikum zugänglich. Andere bestehen nur als eigenständige umfassende Publikationen. Daher wurden diese Konzepte und Ergebnisse jetzt gesammelt und liegen zusammengefasst in dem englischsprachigen Bericht "Implementing a Pan-Alpine Ecological Network - A Compilation of Major Approaches, Tools and Activities" der BfN-Skriptenreihe vor. Eine CD am Ende des Berichts beinhaltet alle digital verfügbaren Informationen. Der Bericht ist unter http://www.alpine-ecological-network.org/index.php/latest-news-mainmenu-2 zum download bereit.

 

 

26 July 2010

Econnect im Aostatal

Für den 11. August 2010 hat eine Expertengruppe in der Pilotregion Monte Rosa (I) einen Abend für die lokalen Interessenträger (Landwirte, Gemeinden, Tourismusverbände, Bergführer und Liftbetreiber) organisiert, an dem verschiedene Aspekte der Beziehung zwischen Biodiversität und Landwirtschaft erläutert werden.

Neben einem rein naturkundlichen Teil, in dem das Gebiet von gemeinschaftlicher Bedeutung "Ambienti glaciali del Monte Rosa" (Gletschergebiet des Monte Rosa) vorgestellt wird, befasst sich ein weiterer Teil des Abends speziell mit dem ECONNECT-Projekt und mit der Bedeutung einer Landwirtschaft, die die naturkundlichen Aspekte, wie zum Beispiel den ökologischen Verbund, berücksichtigt.

Eine Präsentation und eine kleine Verkostung von DOP-Produkten des Aostatals runden den Abend ab. Das Veranstaltungsprogramm liegt bei. Für weitere Informationen: c.sedda@regione.vda.it

5 July 2010

Grünbrücken über deutsche Straßen für Wildtiere und für mehr Sicherheit für Autofahrer

Die deutsche Regierung wird mit einem "Bundesprogramm Wiedervernetzung" an den wichtigsten Stellen der Wanderstrecken wilder Tiere Querungshilfen über Verkehrswege errichten.

In diesem Jahr wurde in Deutschland erstmals eine Untersuchung über Lebensraumkorridore durchgeführt, die eine wichtige Arbeitsgrundlage für die Umsetzung des Programms darstellt.

Das Bundesprogramm Wiedervernetzung wird verschiedene Aspekte der Lebensraumvernetzung behandeln, so zum Beispiel Infrastrukturinvestitionen, Naturschutz, Raumplanung, Forschung, Bewusstseinsbildung und internationale Zusammenarbeit.

Die Investitionen für Querungshilfen werden auf der Grundlage einer Prioritätenliste, welche die wichtigsten Wiedervernetzungspunkte umfasst, durchgeführt.

Im Rahmen eines umfangreichen Konjunkturprogramms werden bis 2011 rund 69 Millionen Euro in 17 Maßnahmen, vorwiegend so genannte Grünbrücken, investiert.

Das Bundesprogramm Wiedervernetzung stützt sich auf die Erkenntnis, dass Investitionen in die Lebensraumvernetzung die Verkehrssicherheit erhöhen und gleichzeitig dem Naturschutz dienen. Das deutsche Straßennetz gehört zu den dichtesten in Europa. Entsprechend stark ist die Zerschneidung der Lebensräume wilder Tiere und das wiederum hat ein hohes Unfallrisiko durch Wildwechsel zur Folge. Jedes Jahr werden in Deutschland mehr als 3000 Menschen bei Wildunfällen verletzt, mehr als 20 Menschen kommen dabei ums Leben.

Der Deutsche Jagdschutz-Verband geht von mindestens 250.000 Kollisionen mit Tieren pro Jahr aus. Wildunfälle verursachen jährlich einen Sachschaden von rund 500 Millionen Euro. 

Für weitere Informationen: http://www.bmu.de/pressemitteilungen/aktuelle_pressemitteilungen/pm/45883.php  (D)

 

 

Source: CIPRA International (www.cipra.org)

23 June 2010

Beispiel eines ökologischen Korridors im Groane-Park (I)

Im Groane-Park, einem Schutzgebiet am Fuße der Alpen nahe der Stadt Mailand, wurde eine Unterführung für Amphibien und Kleintiere errichtet, damit diese sicher die Straße überqueren können, die den Park durchschneidet.

Bei dem 2009 fertig gestellten Bauwerk handelt es sich um die erste Amphibienunterführung in der Poebene. Sie ermöglicht Molchen, Kröten, Fröschen und anderen Tieren wie Ringelnattern, Vipern und Eidechsen die freie Wanderung im ganzen Park, ohne dass sie Gefahr laufen, von fahrenden Autos zerquetscht zu werden.

Weitreichenderes Ziel der Maßnahme, die in Kürze einen zweiten Arbeitsabschnitt vorsieht, ist die Erhaltung und Erhöhung der biologischen Vielfalt im Park durch die Verbesserung der ökologischen Verbindung zwischen den zwei Gebieten von gemeinschaftlicher Bedeutung (GGB) Pineta di Cesate und Boschi delle Groane.

Zwar wurden noch keine quantitativen Erhebungen durchgeführt, aber die bisherigen Beobachtungen zeigen, dass der ökologische Korridor zwischen den beiden Gebieten von den im Park lebenden Amphibien genutzt wird.

Gute Praktiken dieser Art sind ein Beispiel dafür, welche Maßnahmen durch das Econnect-Projekt in den Pilotregionen für den Amphibien- und Kleintierschutz in den Alpen umgesetzt werden sollen.

Für weitere Informationen klicken Sie bitte hier (I)

Quelle: WWF Italien

8 June 2010

Was Fischen das Wandern erschwert und erleichtert

Ein Inventar über sämtliche Strömungshindernisse verzeichnet 60'000 auf und an französischen Fliessgewässern errichtete Staudämme, Schwellen, Schleusen, Deiche, Mühlen usw. Das Inventar wurde vor kurzem als online-Karte herausgegeben. Die Bauwerke sind geordnet nach Departement, Gemeinde oder Wasserlauf. Diese Bauwerke behindern die Wanderbewegungen der Arten und den Sedimenttransport und beeinträchtigen somit die Ökosysteme.

Die Hindernisse stehen mitunter dem Ziel eines guten ökologischen Zustands der Fliessgewässer im Wege, welches gemäss dem französischen Gesetz LEMA über Gewässer und Wassermilieus bis 2015 erreicht werden sollte.

Die Versuchsanstalt der Universität Kassel/D hat eine neuartige Lockstrompumpenanlage entwickelt. Dem Fluss wird oberhalb des Fischaufstiegs Wasser entnommen, das an dessen Eingang mit einer Düse herausgedrückt wird. Die so verstärkte Strömung hilft den Fischen, den Einstieg zur Wanderhilfe zu finden. Den umweltverträglichen Abstieg von Fischen sollen Fischsperren ermöglichen. Dies sind Gatter aus Kunststoff, die verhindern, dass die Fische in den Kraftwerkskanal einschwimmen.

Quellen und Infos: Bauwerkskarte : http://carmen.carmencarto.fr/66/ROE.map (F), http://www.actu-environnement.com/ae/news (F), http://www.sonnenseite.com (D)

(www.cipra.org)

22 May 2010

BILDER ÜBERWINDEN GRENZEN

Anlässlich des Internationalen Tages der biologischen Vielfalt am 22. Mai startet der von den Partnern des Projekts "ECONNECT - Restoring the web of life" ins Leben gerufene Fotowettbewerb. Der Wettbewerb richtet sich an europäische Hobby- und Profifotografen und zielt darauf ab die Bedeutung ökologischer Verbindungen im Alpenraum in aussagekräftigen Bildern darzustellen.

Tier- und Pflanzenarten müssen sich zwischen verschiedenen Lebensräumen in der Landschaft bewegen können. Häufig jedoch behindern von Menschen errichtete Hindernisse die freie Wanderung von Tieren und Pflanzen: Autobahnen und Eisenbahntrassen, Grenzen oder unterschiedliche Gesetzgebungen der Länder werden so zu einem unüberwindbaren Hindernis, das die natürliche Ausbreitung von Pflanzen und Tieren beeinträchtigt.

Die Herausforderung für die Teilnehmer des Fotowettbewerbs „Bilder überwinden Grenzen„ besteht darin, diese Problematik in Bildern festzuhalten und zu kommunizieren. Die Bilder sollen Beispiele von Barrieren zeigen, aber auch die Strategien verschiedener Tiere und Pflanzen diese - mit Hilfe des Menschen - zu überwinden.

Jeder Teilnehmer kann maximal 3 Fotos einsenden. Voraussetzung ist, dass diese in den Alpen aufgenommen wurden. Die Fotos im Digitalformat sind bis spätestens 15. Januar 2011 über die eigens eingerichtete Gruppe im FLICKR http://www.flickr.com/groups/econnect/ einzureichen.

Eine renommierte Expertengruppe unter dem Vorsitz von Denis Curti, Fotokritiker und Geschäftsführer der Fotoagentur Contrasto Italien, wird ab dem 15. März 2011 die besten 12 Fotos ermitteln. Laut Denis Curti ist d
ie Idee, „ein so komplexes Problem mit Hilfe von Fotos zu kommunizieren eine großartige Möglichkeit. So kann ein Thema wie ökologische Konnektivität, das von den allgemeinen Medien wenig beachtet wird, deshalb aber nicht weniger wichtig ist, auch der Öffentlichkeit nahe gebracht werden".

Die eingereichten Fotos werden von der Jury nach den Kriterien Thementreue, Kreativität, Originalität, Bildqualität und Technik bewertet.

Die 12 besten Fotos werden in einer Ausstellung im Rahmen der Abschlusskonferenz des ECONNECT-Projekts in Berchtesgaden (D) gezeigt. Außerdem wird daraus ein Kalender erstellt, der an alle europäischen Konferenzteilnehmer verteilt wird.

Die besten Bilder werden mit attraktiven Preisen belohnt:
 
- Wochenende in der Pilotregion Alpi Marittime, Locanda del Sorriso (www.locandadelsorriso.com)
- Wochenende in der Pilotregion „Berchtesgaden - Salzburg" mit Unterbringung im Alm- & Wellnesshotel Alpenhof ****s (www.alpenhof.in)
- Korb mit typischen Produkten aus den Schutzgebieten des WWF Italien
- Bildband WWF-White Star "Ultimi e selvaggi"

Weitere Preise für die Teilnehmer werden derzeit definiert.

10 May 2010

Alpenexpedition: Unterwegs für ökologische Netzwerke

Um auf die Bedeutung von ökologischen Netzwerken aufmerksam zu machen, plant der deutsche Ingenieur für Wildtiermanagement Peter Sürth eine Expedition quer durch die Alpen. Damit will er sich für den Erhalt und die Verbesserung der biologischen Artenvielfalt einsetzen. Zudem möchte Sürth die Menschen für das Zusammenleben zwischen Mensch und grossen Wildtierarten wie Wolf, Bär und Luchs sensibilisieren.
Um seine Anliegen zu kommunizieren, sieht er entlang seiner Route verschiedene Veranstaltungen vor. Eine Besonderheit dieser Exkursion ist, dass für Interessierte eine Teilnahme an einer Tagesetappe oder über einen längeren Zeitraum möglich ist. Die Exkursion wird unter Zuhilfenahme verschiedener Outdoor Sportarten bestritten. Sie besteht aus drei Etappen. Der Start für die erste Etappe durch Österreich erfolgt Ende August 2010 in Mariazell/A, die beiden letzten Abschnitte folgen im nächsten Jahr.

Quelle und weitere Informationen unter http://www.derwegderwoelfe.de/alpenexpedition.htm (de)

13 April 2010

Seminar über rechtliche Barrieren

CIPRA Frankreich lädt Sie zu dem internationalen Seminar "Rechtliche Barrieren und Möglichkeiten zur Schaffung ökologischer Netzwerke und Korridore in den Alpen" ein. Das Seminar findet am 6. Mai 2010 in Grenoble (F) im Maison de la Nature et de l'Environnement de l'Isère (MNEI) statt. Es ist Teil der Aktivitäten des Arbeitspakets 6 „Rechtliche Barrieren" und wird in Zusammenarbeit mit dem Arbeitspaket 7 organisiert.

Expert/innen für Recht und Raumplanung, Leiter/innen von Schutzgebieten, Wissenschaftler/innen, Politiker/innen und Partner des ECONNECT-Projekts sind eingeladen, über dieses Thema zu diskutieren, um rechtliche Schwierigkeiten zu überwinden und Lösungen für die Schaffung ökologischer Netzwerke zu finden.

Die Teilnahme ist kostenlos. Senden Sie bitte das ausgefüllte Anmeldeformular bis spätestens 30. April 2010 zurück. Ein Übersetzungsdienst (Englisch-Französisch) steht zur Verfügung.

29 March 2010 -
29 March 2010

Econnect newsletter

Der neue ECONNECT newsletter von März 2010 ist online.

28 March 2010 -
28 March 2010

Karten und Daten zu ECONNECT sind online verfügbar

Das "GeoPortal", das zentrale Projektarchiv für alle räumlichen Daten und Karten zu ECONNECT ist jetzt online unter http://gis.eurac.edu. Ferner fand eine Sitzung der Arbeitsgruppe "Implementation strategy and data needs" zur Besprechung des Datenstands im aktuellen Projektstadium statt.
Das GeoPortal verfügt über Werkzeuge zum Browsen, Visualisieren, Downloaden und Uploaden von Daten und Metadaten. Darüber hinaus enthält es eine Übersichtskarte aller Pilotregionen in den Alpen sowie Übersichtskarten für jede Pilotregion mit Schutzgebieten und Natura 2000-Standorten. Die Karten stehen allen zur Verfügung, die sich für das ECONNECT-Projekt interessieren.

Die ECONNECT-Arbeitsgruppe "Implementation strategy and data needs" traf sich am 5. Februar zu einem Workshop in Bozen (I). Im Rahmen des Arbeitspakets 4 Leader EURAC Research wurde der aktuelle Datenstand des Projekts zusammengefasst und anschließend von allen Workshop-Teilnehmern diskutiert. Es stellte sich heraus, dass die für die Analyse in den Pilotregionen, d.h. für die Berechnung des Continuum Suitability Index benötigten räumlichen Daten mit den bisher gesammelten Daten übereinstimmen. Informationslücken gibt es noch in einigen Regionen, in denen die Gespräche mit der Verwaltung fortgesetzt werden. Bei dem Treffen wurde darauf hingewiesen, dass für eine optimale Nutzung von detaillierteren Datensätzen die verschiedenen regionalen Daten nicht in der Weise harmonisiert werden sollten, dass sie den kleinsten gemeinsamen Nenner darstellen.

28 March 2010 -
28 March 2010

Infoblätter des Kontinuum-Projekts helfen bei der Umsetzung von Maßnahmen zur Lebensraumvernetzung in den Alpen

Die Initiative Ökologisches Kontinuum unterstützt die Umsetzung von Maßnahmen zur Lebensraumvernetzung vor Ort mit einer neuen Reihe von Infoblättern für lokale Interessenträger in deutscher, französischer und italienischer Sprache. Einige dieser Infoblätter sind bereits online verfügbar.
 
Diese Infoblätter sind nicht nur als reine Informationsbroschüren gedacht. Sie sollen vor allem zum Handeln anregen und richten sich an alle Interessenträger, die sich mit dem Aufbau ökologischer Netzwerke befassen, wie zum Beispiel die ECONNECT-Pilotregionen. Die insgesamt zehn Infoblätter decken die wichtigsten Bereiche ab, in denen Maßnahmen zur Verbesserung der ökologischen Vernetzung durchgeführt werden sollten: Land- und Forstwirtschaft, Wasserwirtschaft, Jagd und Fischerei, Raumplanung, Verkehr, Naturschutz und Tourismus.
Für Gemeinden und andere Akteure, die eine wichtige Rolle beim Aufbau ökologischer Netzwerke spielen, werden darüber hinaus spezielle Infoblätter herausgegeben.

Jedes Infoblatt erklärt die Bedeutung des jeweiligen Bereichs für die Lebensraumvernetzung und nennt konkrete Maßnahmen, die von den Interessenträgern umgesetzt werden können. Außerdem werden in jedem Infoblatt Good-Practice-Beispiele aus dem Alpenraum vorgestellt, die die Wirksamkeit der durchgeführten Vernetzungsmaßnahmen belegen und die Interessenträger zur Nachahmung animieren sollen.

Die druckbaren PDF-Versionen der Infoblätter zum Thema Naturschutz (in Deutsch, Französisch und Italienisch), Landwirtschaft (in Deutsch und Französisch, die italienische Version folgt in Kürze) und Verkehr (Deutsch, die übrigen Sprachen folgen) stehen unter: www.alpine-ecological-network.org/index.php/services-mainmenu-8/downloads-documents (en) zum Download bereit. Die Druckversionen werden den ECONNECT-Pilotregionen im Mai zur Verfügung gestellt.

28 March 2010 -
28 March 2010

Eine verständliche und übersichtliche ECONNECT-Webseite

Die ECONNECT-Webseite wurde jüngst in die vier Projektsprachen (Französisch, Deutsch, Italienisch und Slowenisch) übersetzt und wird in Kürze durch Karten ergänzt werden.

Das Arbeitspaket 3 "Informations- und Öffentlichkeitsarbeit" plant für den Zeitraum Juni-Dezember 2010 einen Fotowettbewerb, an dem sich Fotografen aus dem gesamten Alpenraum beteiligen können. Das Thema des Wettbewerbs und die Mitglieder der Jury stehen bereits fest. Als Plattform für den Wettbewerb dienen das Social Network Flickr und die ECONNECT-Webseite. Weitere Informationen werden in Kürze unter www.econnectproject.eu bereitgestellt.

Über das im Rahmen des Arbeitspakets 4 entwickelte "GeoPortal" werden Karten der Pilotregionen online zur Verfügung gestellt, die einen Überblick darüber vermitteln, welche Gebiete am ECONNECT-Projekt beteiligt sind und welche Maßnahmen geplant und durchgeführt werden. Durch das GeoPortal wird die Webseite also noch attraktiver. Die Karten werden mit Google Maps dargestellt und zeigen, wo die Maßnahmen der Pilotregionen durchgeführt werden.

28 March 2010 -
28 March 2010

Wissen teilen zur Implementierung eines ökologischen Kontinuums in und über die Alpen hinaus und Sichtbarmachen von Korridoren und Fragmentierung

Im vergangenen November folgten 100 Personen aus acht europäischen Ländern der Einladung zu einem Workshop in Grenoble/Frankreich und nutzten diese Gelegenheit für einen aktiven Wissenstransfer über ökologische Netzwerke.

Die Diskussionen im Rahmen des Workshops halfen den ECONNECT-Partnern, sich auf geeignete Methoden zu verständigen, die nun zur Modellierung von Lebensräumen und Korridoren im gesamten Alpenraum sowie zur Sichtbarmachung ökologischer Barrieren verwendet werden.
In verschiedenen Präsentationen wurden methodische Vorgehensweisen aus verschiedenen Fallstudien vorgestellt und mit den Teilnehmern diskutiert. Es wurden Diskussionsgruppen gebildet für den Wissensaustausch über drei wichtige Aspekte der Projektmethode und Projekttätigkeit: aquatische Korridore, terrestrische Korridore und partizipative Ansätze. Der Workshop als Instrument für den aktiven Wissenstransfer im Rahmen des Arbeitspakets 8 profitierte vom Fachwissen und von der direkten Beteiligung aller Teilnehmer und brachte viele nützliche Ergebnisse für alle beteiligten Interessenträger, Verwalter, Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen, Wissenschaftler und Meinungsführer.

Aufgrund der Expertendiskussionen während des Workshops legten die Partner des Arbeitspakets 5 geeignete Methoden für die Habitat- und Korridormodellierung im gesamten Alpenraum sowie für die Sichtbarmachung ökologischer Barrieren fest. Für diese Arbeit wurden Korridormodelle für die funktionelle Landschaftsvernetzung (Functional Landscape Connectivity Corridor Models) gewählt. Die Wahl der geeigneten Modellierungsmethoden war der erste wichtige Schritt zur Identifizierung von Korridoren und Barrieren.

Der nächste Schritt im Arbeitspaket 5 ist die Sammlung von Beobachtungsdaten über die Indikatorenarten (vier Waldsäugetiere, zwei Vögel, zwei Wassertiere). In diesem Zusammenhang wurden Gespräche mit verschiedenen Experten geführt und die Daten über eine Vogelart (Birkhuhn) sind ausreichend, um mit dem Modellierungsprozess zu beginnen. Die Sammlung weiterer Daten ist dennoch wünschenswert. Derzeit wird mit den vorhandenen Daten über das Birkhuhn ein Test durchgeführt und erste Ergebnisse werden in Kürze vorliegen.

28 March 2010 -
28 March 2010

Berchtesgaden – Salzburg: Verbesserung der ökologischen Vernetzung von extensivem Grünland

Extensiv bewirtschaftetes Grünland ist ein wichtiges landschaftliches Element für die ökologische Vernetzung in der Pilotregion Berchtesgaden - Salzburg. Die Verbesserung dieser Lebensräume trägt zum Schutz und Erhalt von Arten wie Schmetterlingen, Libellen und Heuschrecken bei. Das ist eine der Aufgaben der Teilprojekte von ECCONECT, an denen derzeit gearbeitet wird.
 
Laut Expertenmeinungen und aufgrund von räumlichen Analysen ist extensiv bewirtschaftetes Grünland ein wichtiger Aspekt der ökologischen Vernetzung in der Region. Um lebensfähige Metapopulationen der oben genannten Insekten zu erhalten, sind offene Flächen von guter Qualität in angemessener Entfernung notwendig. In der Pilotregion zwischen Deutschland und Österreich werden jedoch immer mehr dieser Flächen stillgelegt, weil ihre Bewirtschaftung unrentabel ist. ECONNECT unterstützt einen Prozess zur besseren ökologischen Vernetzung von extensivem Grünland, zum Beispiel durch die Entwicklung und Erprobung innovativer Verwaltungs- und Finanzierungsansätze. Als erster Schritt wird eine Reihe von Arten identifiziert, um die artenspezifischen Erfordernisse für eine ökologische Vernetzung von extensivem Grünland in der Pilotregion zu ermitteln.

Bei dem Workshop "Vielfalt vernetzen", der vom Projektkonsortium Ökologisches Kontinuum im Rahmen der NATUR-Konferenz am 12. Februar in Bern/Schweiz veranstaltet wurde, stellten Vertreter/innen der Pilotregion Berchtesgaden - Salzburg ihre Aktivitäten vor. Die Präsentationen und der Kurzbericht sind unter www.alpine-ecological-network.org/index.php/services-mainmenu-8/downloads-documents#natur2010 erhältlich.

28 March 2010 -
28 March 2010

Département Isère: Beseitigung von Barrieren

Die französische Pilotregion Isère ist auf dem Gebiet der ökologischen Vernetzung sehr aktiv. Neben ECONNECT beteiligt sich die Region seit Februar 2009 an einem weiteren EU-Projekt mit dem Titel "Paths of Life". Dieses Projekt hat eine Laufzeit von sechs Jahren und verfügt über ein Budget von 9 Millionen Euro.

Im Rahmen dieses Projekts fanden mehrere Treffen vor Ort mit allen beteiligten Interessenträgern (Bürgermeister, Landwirte, Jäger, Naturschützer, ...) statt, bei denen Karten der Vegetationsstrukturen und Gebietskenntnisse diskutiert und ausgetauscht wurden.

Derzeit wird eine Fischpassage gebaut, die die Durchlässigkeit des Flusses Breda vor allem für Forellen verbessern wird. Für die Dauer der Bauarbeiten wurden alle Fische aus dem Fluss abgefischt und umgesiedelt. Weitere bauliche Maßnahmen, wie eine Unterführung oder die Installation von Wärmedetektoren für Tiere sind geplant.

Detaillierte Karten mit den geplanten Projektaktivitäten und weiteren Projektinformationen sind auf der Webseite: www.pathsoflife.eu (en, fr) zu finden.

28 March 2010 -
28 March 2010

Alpine Flusslandschaften: Ökologische Verbindungen, Barrieren und Fragmentierung

Wie stark ist eine Flusslandschaft zerschnitten? Was sind die größten Barrieren und Hürden in Alpenflüssen? Mit diesen Fragen befasst sich das Institut für Ökologie der Universität Innsbruck im Rahmen seiner ECONNECT-Aktivitäten. Die Ergebnisse werden mit Hilfe von GIS dargestellt und im Anschluss werden mit den regionalen Wasserbehörden Gespräche über die Verringerung der Auswirkungen von ökologischen Barrieren und deren Rückbau geführt.

Flusslandschaften sind wichtige Lebensräume, Ausbreitungs- und Wanderwege für Wasser- und Landtiere sowie für Pflanzen. In dicht besiedelten Gebieten der Alpen und besonders in der Nähe von Schutzgebieten wurden die Flusslandschaften stark verändert und häufig zerstört. Dadurch wird die natürliche Ausbreitung und Wanderung von Land- und Wasserarten eingeschränkt oder sogar unterbunden. Ziel des Arbeitspakets 5 ist es, diese Situation zu verbessern, indem Möglichkeiten für den Aufbau von ökologischen Verbindungen und den Abbau von Barrieren und ihren Auswirkungen analysiert werden.

In einem ersten Schritt werden Barrieren analysiert, die die Durchlässigkeit von Fließgewässern - längs, seitwärts, vertikal und zeitlich - behindern. Zur Darstellung der Zerschneidung werden Fragmentierungsindexe verwendet. Parallel dazu werden typische Lebensräume und Flusstiere und -pflanzen (Lachsforelle, Äsche, Wels, Tamariske, ...) identifiziert. Potenzielle Barrieren, die den Lebensraum und die Ausbreitung dieser Arten beeinträchtigen können, werden in Karten dargestellt.
 
In der aktuellen Projektphase konzentriert sich die Arbeit auf bestimmte Pilotregionen. Dort werden bestehende Barrieren und Hürden in den Flusslandschaften identifiziert und mit den zuständigen regionalen Behörden wird anschließend geprüft, wie diese verringert oder beseitigt werden können.

28 March 2010 -
28 March 2010

Das Rätische Dreieck: Neue Online-Tools und Unterstützung lokaler Initiativen

Der Schweizerische Nationalpark (SNP) entwickelt derzeit ein webbasiertes Tool für die Analyse von Barrieren und Korridoren in der großen Pilotregion des Rätischen Dreiecks. Außerdem setzen sich zwei lokale Initiativen konkret für die Wiederherstellung ökologischer Verbindungen ein.
 
Die neue Karten-Applikation wird den Vergleich eines frei definierten Gebiets mit anderen nahegelegenen Gebieten und anhand bestimmter Indexe die Ermittlung der Gebiete mit dem größten Handlungsbedarf ermöglichen. Dieses Tool wird einerseits den Experten bei der Identifizierung der Vernetzungs-Hotspots und des ökologischen Kontinuums helfen und andererseits eine breitere Öffentlichkeit in der Pilotregion für diese Thematik sensibilisieren.
Neben der Entwicklung dieses Web-Tools unterstützt das ECONNECT-Team des SNP auch zwei lokale Initiativen in der Pilotregion des Rätischen Dreiecks (im Grenzgebiet zwischen Schweiz, Österreich und Italien) zur Wiederherstellung der ökologischen Durchgängigkeit.

Im österreichischen Inntal haben die Landesumweltanwaltschaft Tirol und der WWF Tirol ein Projekt zur Verbesserung der Migrationswege für ausgewählte Tierarten entlang der historischen Route "Via Claudia Augusta" gestartet. Dieses Gebiet ist von stark befahrenen Straßen durchzogen. Durch entsprechende Maßnahmen sollen diese Barrieren abgebaut und die Migration der ausgewählten Arten deutlich verbessert werden. ECONNECT unterstützt das Projektteam mit Fachwissen bei der Auswahl der Tierarten, bei der Definition von Korridoren und Barrieren sowie beim Zugang zu internationalem Know-how. Gleichzeitig sollen auch die italienischen und schweizerischen Projektpartner in der Pilotregion des Rätischen Dreiecks für dieses beispielhafte Projekt gewonnen werden.

In Südtirol/Italien hat die Umweltschutzgruppe Vinschgau eine Resolution zur Unterschutzstellung des Rambaches von der Schweizer Grenze bis zur Mündung in die Etsch verabschiedet. Die örtlichen Behörden planen den Bau eines kleinen Wasserkraftwerks am Rambach, dessen wirtschaftlicher Wert sehr gering ist. In den vergangenen Jahren wurde der Rambach auf Schweizer Seite saniert und ist heute ein gelungenes Beispiel für Renaturierung. Die Umsetzung des geplanten Projekts in Südtirol würde alle Anstrengungen im Schweizer Münstertal zur Wiederherstellung der Durchgängigkeit dieses Fließgewässers zunichte machen und den Wert des Ökosystems erheblich mindern. Die Resolution zur Unterschutzstellung des Rambaches ist deshalb ein außerordentliches Beispiel für die Bedeutung von ECONNECT und die internationale Zusammenarbeit zur Verbesserung der ökologischen Verbindungen.

28 March 2010 -
28 March 2010

Grünes Licht für Hirsch und Luchs im Alpen-Karpaten-Korridor

In Zukunft sollen sich Wildtiere besser zwischen den Alpen und den benachbarten Karpaten bewegen können. Das ist das Ziel des kürzlich gestarteten grenzüberschreitenden Projekts "Alpen-Karpaten-Korridor", das von der Europäischen Union mit ca. 2 Millionen Euro unterstützt wird.
 
Unter Einbeziehung von Naturschutz, Raumplanung, Verkehr, Land- und Forstwirtschaft, Jagd und Tourismus und vor allem auch der beteiligten Gemeinden werden konkrete Maßnahmen zur Sicherung der Lebensraumvernetzung definiert und in Form von Pilotprojekten umgesetzt. So sollen zum Beispiel Grünbrücken helfen, dass Hirsche und andere Tiere Autobahnen oder andere große Infrastrukturbauten auf ihren Wanderungen sicher überqueren können.

Unter der Federführung des österreichischen Bundeslandes Niederösterreich arbeiten elf Projektpartner aus Österreich und der Slowakei aus den Bereichen Verwaltung, Forschung, Naturschutz und Infrastruktur gemeinsam an dem Projekt, das bis Sommer 2012 dauern wird. Das Projekt leistet einen wichtigen Beitrag zu den Zielen der Alpen-, der Karpaten- und der Biodiversitätskonvention.

Quellen und Informationen: http://www.alpenkarpatenkorridor.at (de), http://www.wwf.at/de/akk (de)

18 February 2010

Lombardei: Das ökologische Netzwerk wird Gesetz

Am 18. Februar beschloss die Region Lombardei (Italien) offiziell das Regionale Ökologische Netzwerk, das die vorrangigen Schutzgebiete, die 2001 in Gap vom Europäischen Alpenprogramm des WWF und seinen Partnern ermittelt wurden, in die regionale Raumplanung einbezieht und berücksichtigt. Es handelt sich dabei um eine wichtige Entscheidung für Italien, aber auch für alle Alpenländer und einschlägigen Projekte wie ECONNECT. Denn erstmals hat ein ökologisches Netzwerk in Italien Gesetzeskraft erlangt.

Diese richtungsweisende Entscheidung bedeutet, dass von nun an alle Provinzen der Lombardei dieses Gesetz befolgen und die in das Regionale Ökologische Netzwerk einbezogenen Gebiete bei ihrer Planungstätigkeit berücksichtigen müssen. Die Region, die Fondazione Lombardia Ambiente und private Sponsoren werden darüber hinaus einen zweijährigen Monitoring-Plan finanzieren, der in diesem Jahr startet.

16 February 2010

Region der nördlichen Kalkalpen: Einbindung der lokalen Bevölkerung

Im Rahmen des Alpenraum-Projekts "ECONNECT" wurden in den drei Bundesländern Oberösterreich, Niederösterreich und Steiermark Interviews mit 170 Interessenträgern geführt. Mittels eines Fragebogens wurden sie nach ihren Kenntnissen, Erfahrungen und Ideen zur Vernetzung von Lebensräumen und zu möglichen Barrieren befragt.

In diesen Interviews konnten eine Vielzahl von Meinungen zu diesem Thema und Informationen zu geplanten oder laufenden Projekten für ökologische Vernetzung in der Region gesammelt werden.
Die Interessenträger wurden auch zu Lebensräumen sowie Tier- und Pflanzenarten befragt, was für die Vernetzung in der Pilotregion sehr wichtig ist; außerdem wurden sie gefragt, ob sie sich an der Ausarbeitung von Projekten beteiligen wollen.

Gleichzeitig wurde eine Datenbank mit Finanzierungsmöglichkeiten erstellt. Sie enthält sämtliche Fördermittel, die für Projekte zur Verbesserung der ökologischen Vernetzung zur Verfügung stehen.
Am 9. Dezember wurden die Ergebnisse dieser zwei Aktivitäten rund 45 Teilnehmern im Besucherzentrum Ennstal (Nationalpark Kalkalpen, Oberösterreich) präsentiert.

Die nächsten Schritte im Rahmen des ECONNECT-Projekts umfassen den Informations- und Erfahrungsaustausch mit Interessengruppen sowie die Festlegung von Zielen, Themen und Projekten in der Pilotregion in vier Arbeitsgruppen:

- Kommunikation - Öffentlichkeitsarbeit - Regionalentwicklung - Tourismus
- Fließgewässer und Flusshabitate
- Naturnaher Wald
- Grünland und Almen

8 February 2010

Ökologische Vernetzung und Gesetzgebung: Instrumente statt Barrieren

Das ECONNECT-Projekt verfolgt das Ziel, bestmögliche Bedingungen für eine ökologische Vernetzung im Alpenraum zu schaffen und so Art. 12 des Protokolls "Naturschutz" der Alpenkonvention umzusetzen: "Die Vertragsparteien treffen die geeigneten Maßnahmen, um einen nationalen und grenzüberschreitenden Verbund ausgewiesener Schutzgebiete, Biotope und anderer geschützter oder schützenswerter Objekte zu schaffen. Sie verpflichten sich, die Ziele und Maßnahmen für grenzüberschreitende Schutzgebiete aufeinander abzustimmen."

Ein wichtiger Teil des Projekts betrifft die rechtlichen Barrieren (Arbeitspaket 6). Mit diesem Thema beschäftigt sich federführend das italienische Umweltministerium gemeinsam mit EURAC, der Region Aostatal und CIPRA Frankreich. Die entsprechende Arbeit schreitet kontinuierlich voran, während ECONNECT in sein zweites Jahr startet.

Das Hauptziel dieses Arbeitspakets besteht darin, die Rechtsgrundlagen für ökologische Netzwerke in den verschiedenen Alpenländern zu prüfen, Beispiele zu liefern und Good Practices vorzuschlagen (wie etwa EVTZ, der Europäische Verbund für territoriale Zusammenarbeit, ein neues Instrument der Europäischen Union), um Verbindungen zwischen grenzüberschreitenden Schutzgebieten herzustellen und so die Migration und den Erhalt des Tier- und Pflanzenbestands im gesamten Alpenraum zu fördern.

So wird zum Beispiel derzeit von Experten der EURAC, einem innovativen Institut für angewandte Forschung im Herzen der Alpen, und der Region Aostatal eine Vergleichsanalyse der rechtlichen Rahmenbedingungen für ökologische Netzwerke in allen Alpenländern durchgeführt. Ein erster Vergleich findet zwischen Frankreich und Italien statt, um die aktuelle Lage zu bewerten und eine Methode zu entwickeln, die auf andere Gebiete übertragbar ist.

Die an diesem Arbeitspaket beteiligten Projektpartner analysieren darüber hinaus auch die rechtliche Situation in den Pilotregionen des ECONNECT-Projekts, bei denen es sich in vielen Fällen um grenzüberschreitende Gebiete handelt. CIPRA organisiert für den 6. Mai in Grenoble/Frankreich einen Workshop, der sich speziell mit den Pilotregionen befasst. Es handelt sich dabei um eine Folgeveranstaltung zu einem vorausgegangenen Workshop über die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen alpinen Schutzgebieten, der auf Initiative des italienischen Umweltministeriums und EURAC am 19. April 2009 in Domodossola/Italien stattfand. Der Workshop wird auch Gelegenheit zur Diskussion der vorläufigen Ergebnisse einer Umfrage in den Pilotregionen bieten.

Die an der Umsetzung eines alpenweiten ökologischen Verbunds beteiligten Akteure werden bei diesem Workshop auch Gelegenheit haben, die rechtlichen Aspekte dieses gemeinsamen Vorhabens zu diskutieren. Die Ergebnisse der Workshops und der laufenden Analysen werden in einem Schlussbericht zusammengefasst und bei der für Dezember 2010 in Aosta/Italien geplanten Abschlusskonferenz zum Thema ökologische Vernetzung und Gesetzgebung vorgestellt.

Bis dahin wird dieses Arbeitspaket des Projekts hoffentlich zur stärkeren Bewusstseinsbildung unter den beteiligten Akteuren beitragen können, damit die Verwaltung von grenzüberschreitenden Korridoren besser abgestimmt und die Gesetzgebung nicht als Barriere sondern als Instrument wahrgenommen wird.

3 February 2010

Österreich: Erschließungsdruck im Hochgebirge nimmt zu

Die psychologische Hemmschwelle bei der Planung und Genehmigung von Projekten in sensiblen Hochgebirgsräumen ist im Jahr 2009 weiter gesunken. Der Österreichische Alpenverein (ÖAV) warnt vor der Zerstörung alpiner Landschafts- und Erholungsressourcen. Er fordert Rahmenbedingungen für eine ausgewogene alpine Raumordnung, damit das charakteristische alpine Landschaftsbild erhalten bleibt.

Österreichweit ist ein Trend zur Errichtung von Seilbahnen und skitechnischen Einrichtungen in Schutzgebieten und anderen landschaftlich wertvollen Gebieten zu beobachten. Als Beispiele sind hier die geplante Seilbahn durch das Naturschutzgebiet Warscheneck, die Stollenbahn durch die Kernzone des Nationalparks Hohe Tauern von Sportgastein zum Schareck oder das Pendelbahnprojekt im Ruhegebiet "Kalkkögel" zu nennen.
2010 will der ÖAV alle diese Fälle eingehend prüfen. In einer Ende 2009 abgehaltenen Pressekonferenz forderte der ÖAV die Tiroler Landesregierung auf, Rahmenbedingungen zu schaffen, die keine Erschließungen in Schutzgebieten zulassen.

Der Piz Val Gronda ist ein besonders interessantes Beispiel dieses Prozesses. Seit 30 Jahren ist der schweizerisch-österreichische Grenzberg immer wieder durch neue Erschließungsvorhaben bedroht. Angesichts der reichhaltigen Pflanzenwelt und der außergewöhnlichen geologischen und geomorphologischen Vielfalt des Gebietes konnten diese Pläne bislang verhindert werden.

Der Fachbeitrag des ÖAV "Piz Val Gronda - einzigartige Naturoase in Österreichs Bergen" steht unter:  http://www.alpenverein.at/naturschutz/Publikationen/Fachbeitraege/index.php?navid=43 (in Deutsch) zum Download zur Verfügung.

21 January 2010

Alpi Marittime: Ökologische Korridore verhindern Verkehrsunfälle

Ökologische Korridore tragen nicht nur zum Erhalt der Biodiversität, sondern auch zur Verringerung der Verkehrsunfälle auf Autobahnen bei.

ECONNECT ist ein innovatives europäisches Projekt im Rahmen des Alpenraum-Programms 2007-2013, das die Wiederherstellung von ökologischen Verbindungen zwischen verschiedenen Lebensräumen im Alpenraum zum Ziel hat. Das Problem der Verkehrsunfälle mit Tieren ist ein wichtiges Thema von ECONNECT. Wildlebende Tiere wie Huftiere, Raubvögel, Fische und Amphibien bewegen sich zur Nahrungssuche und Reproduktion immer auf denselben Wegen. Wenn diese Wege von Autobahnen gekreuzt werden, entsteht eine gefährliche Situation sowohl für die Autofahrer als auch für die Tiere.

Laut dem Naturpark Alpi Marittime, einer der sieben Pilotregionen des Projekts, wurden in den letzten zwei Jahren im Gebiet von Cuneo 419 Verkehrsunfälle mit Huftieren verzeichnet (Daten der Landesverwaltung Cuneo, Ressort Tier- und Pflanzenschutz). Diese Unfälle, die das Leben von Autofahrern gefährden, wären in den meisten Fällen durch eine bessere Raumplanung, eine sorgfältigere Infrastrukturplanung und einen gezielteren Einsatz bestehender Technologien vermeidbar gewesen. Im französischen Département Isère (einer weiteren ECONNECT-Pilotregion) werden neue Systeme getestet, die Tieren das Überqueren von stark befahrenen Straßen erleichtern sollen. Dabei werden auf beiden Straßenseiten Bewegungs- und Wärmemelder angebracht und ein Blinksignal warnt Autofahrer vor überquerenden Tieren.

Der Nationalpark Alpi Marittime wurde aufgrund seiner großen biologischen Vielfalt und seiner geographischen Lage, die ihn zu einem Bindeglied zwischen Alpen und Provence, Mittelmeer und Poebene macht, als Pilotregion gewählt. Weitere italienische Institutionen, die dieses Projekt unterstützen, sind die Autonome Region Aostatal, die Europäische Akademie in Bozen, das Umweltministerium und der WWF Italien. Neben dem Nationalpark Mercantour (Frankreich) und dem Flusspark Gesso & Stura, die unmittelbar mit dem Park Alpi Marittime zusammenarbeiten, beteiligen sich an dem Projekt auch andere Behörden und Institutionen, die mit ihrer Kompetenz konkret zur Problemlösung im Bereich Naturschutz und Biodiversität beitragen können.

Ziel des ECONNECT-Projekts ist die Schaffung ökologischer Korridore (Naturräume, in denen die Ausbreitung von Flora und Fauna nicht durch künstliche Barrieren behindert wird) zwischen verschiedenen Alpengebieten, um die für das Überleben der Tier- und Pflanzenarten notwendige Erhaltung des Genoms sicherzustellen. Gleichzeitig fördert ECONNECT die Schaffung eines Netzwerks, das durch gemeinsame Lösungsansätze wissenschaftliche und methodische "Grenzen" überwindet.

Die Aktivitäten des italienischen Parks konzentrieren sich auf drei Bereiche:


- Durchgängigkeit in der Luft: Verringerung der Gefahren für Vögel (Birkhuhn, Alpenschneehuhn und Steinhuhn) durch Skiliftkabel und Stromleitungen. Vor allem im Stura-Tal, wo der Bau eines Windparks geplant ist, soll die Sicherheit für migrierende Raubvögel verbessert werden.

- Durchgängigkeit in Gewässern: Erfassung aller vorhandenen Barrieren in Fließgewässern und Entwicklung von Lösungen zur Verringerung oder Beseitigung von Hindernissen für Wasserpflanzen und -tiere.

- Durchgängigkeit an Land: Identifizierung von Infrastrukturen, die ein Problem für besonders empfindliche Arten darstellen.

4 November 2009 -
6 November 2009

Internationaler Workshop: Wissensaustausch zur Einrichtung ökologischer Korridore in den Alpen und darüber hinaus

Als Teil der in ECONNECT WP 8 „Wissenstransfer" vorgesehenen Aktionen organisieren die Universität Innsbruck, Cemagref Grenoble und der Conseil Général de l'Isère (Pilotregion, Frankreich) einen internationalen Workshop, der vom 4. bis 6. November 2009 in der Nähe von Grenoble stattfindet. Der Workshop hat zum Ziel, gemeinsame Methoden und Konzepte für ein harmonisiertes Verständnis der Projektziele zu diskutieren und auszutauschen.

Anmeldung zur ECONNECT WP8-Sitzung in Grenoble unter

http://econnect2009.congres-scientifique.com

 

15 October 2009 -
16 October 2009

Internationale Konferenz: “Ökologischer Verbund in den Alpen - eine Antwort auf den Klimawandel zum Schutz der Biodiversität?“, Berchtesgaden, Deutschland

Bei dieser Tagung soll die Beziehung zwischen Klimawandel und Rückgang der Biodiversität beleuchtet werden. Tatsächlich muss in den kommenden Jahrzehnten in Mitteleuropa und besonders im Alpenraum mit tiefgreifenden Veränderungen der Artenzusammensetzung und Lebensräume gerechnet werden. Die Einrichtung eines ökologischen Kontinuums zur Erleichterung der Migration kann ein wichtiger Lösungsansatz sein.

30 September 2009

Der zweite ECONNECT-Newsletter ist da

Hier gibt es den zweiten Newsletter zum ECONNECT-Projekt

16 July 2009

Das TransEcoNet-Projekt: Aufbau von grenzübergreifenden ökologischen Netzwerken in Mitteleuropa

TrasEcoNet wird im Rahmen des Central Europe-Programms durchgeführt und vom europäischen Fonds EFRE kofinanziert. Hauptziel des Projekts ist die Erarbeitung von Strategien und Empfehlungen für Entwicklung und Management grenzübergreifender ökologischer Netzwerke in Mitteleuropa.

Um das kulturelle und natürliche Erbe langfristig zu erhalten, strebt TransEcoNet eine bessere Vernetzung von Schutzgebieten und wenig oder nicht geschützten Landschaften über nationale Grenzen hinweg an. Der Fokus wird auf ungeschützte Landschaften - die Lücken zwischen Schutzgebieten - gelegt. Die Untersuchungsgebiete des Projekts liegen in oder zwischen den ökologischen Netzwerken der Alpen, Karpaten und des Green Belts. Mehr Informationen gibt es in der Projektbroschüre und auf der Website www.transeconet.eu

18 May 2009 -
20 May 2009

Treffen der Pilotregionen

Die ECONNECT-Pilotregionen trafen sich vom 18. bis 20. Mai 2009 in Zernez (CH). An dem Treffen nahmen nicht nur Pilotregionen, sondern auch Vertreter des WP 4 (Datenmanagement), WP 5 (Barrieren und Korridore) und WP 6 (Rechtliche Barrieren) teil. Die Gespräche führten zu einer harmonisierten Methode zur Umsetzung der Projektziele, die auf Indikatorarten und Indizes basiert. Zurück zum Seitenanfang.

16 April 2009

Grenzübergreifender Econnect-Workshop ‘Der RechtLICHE rahmen von Schutzgebieten in den Alpenstaaten‘, Domodossola (Italien)

Der von der Europäischen Akademie Bozen (EURAC-Forschung) und der Università Cattolica del Sacro Cuore - Centro Studi Val d'Ossola mit der institutionellen Unterstützung des italienischen Ministeriums für Umwelt, Land und Meer organisierte Workshop ist der erste von insgesamt zwei Workshops (der zweite Workshop wird von der CIPRA in Frankreich organisiert), die auf die Identifizierung gesetzlicher Barrieren für eine ökologische Vernetzung in den Alpen abzielen. Im Workshop sollen die Gesetzgebungen der Schutzgebiete in jedem Alpenstaat (je nach Schutzgebietstyp und entsprechendem gesetzlichen Rahmen) untersucht und besonderes Augenmerk auf grenzübergreifende Aspekte gelegt werden, wie z.B. Natura 2000, das Smaragd-Netzwerk und der Aufbau eines ökologischen Netzwerks in den Alpen.

Nach dem Workshop findet in Domodossola am 17. April eine Themenkonferenz über grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen alpinen Schutzgebieten statt.

Konferenz Grenzüberschreitende Zusammenarbeit

 

1 March 2009

Newsletter 1

Newsletter 1, March 2009

4 November 2008 -
5 November 2008

Start-Planung

Die Auftaktveranstaltung für das ECONNECT-Projekt wird am 4. und 5. November 2008 an der veterinärmedizinischen Universität in Wien (Österreich) stattfinden.

Der öffentliche Beginn ist für den 4. November 2008 von 16.00 bis 18.30 h vorgesehen. Die Teilnahme ist kostenlos, es gibt eine Simultanübersetzung in Deutsch, Italienisch, Französisch und Englisch

4 November 2008 -
5 November 2008

Start

Der öffentliche Auftakt des ECONNECT-Projekts fand am 4. und 5. November 2008 an der veterinärmedizinischen Universität in Wien (Österreich) statt.

Die zweitägige Veranstaltung bot Gelegenheit für Diskussionen und es wurden - was fast noch wichtiger ist - die nächsten Schritte der Projektumsetzung überprüft. Wie Chris Walzer (Lead Partner) sagt: „Das Projekt wird sich nicht nur mit physischen Barrieren wie Strassen und Flussdämmen befassen, sondern vor allem bestrebt sein, die Barrieren „in den Köpfen" der verschiedenen Interessensträger und Institutionen abzubauen". Neben internen Sitzungen fand in der Veterinärmedizinischen Universität Wien auch eine öffentliche Projektvorstellung statt. Dies war eine gute Gelegenheit für die Pilotregionen, sich direkt an die Öffentlichkeit zu richten. Zusätzlich wurden in einer Podiumsdiskussion die Faktoren und Hindernisse für einen ökologischen Verbund in den Alpen angesprochen und diskutiert.